Zitronenmelisse - von Aussaat bis Eistee

Zitronenmelisse (Melissa officinalis) ist eine pflegeleichte Gewürz- und Arzneipflanze, die dem Gärtner und der Gärtnerin nach getaner Arbeit nicht nur als Aroma in gut gekühlten Getränken dient.

Wie sieht Zitronenmelisse eigentlich aus?

Die Melisse wird bis zu einem Meter hoch und bei guter Pflege 20 Jahre alt. An ihren Stängeln wachsen ca. 3 cm breite und 5 cm lange leicht gezahnte und spitz zulaufende Blätter. Beim Zerreiben der Blätter entsteht ein - wie der Name vermuten lässt -  intensiver Zitronenduft.

 

Aussaat – Wann geht’s los?

Wenn du es besonders eilig hast, kannst du deine Pflänzchen schon ab Februar auf der Fensterbank vorziehen. Im Freiland empfiehlt sich die Aussaat nach den Eisheiligen im Mai. Bei der Zitronenmelisse handelt es sich um einen Lichtkeimer. Das bedeutet, dass du die Samen bei der Aussaat nur auf die Erde legst und ein wenig andrückst. Du solltest sie nicht mit Erde bedecken.

Um Freunde und Freundesfreunde an deiner Melissenpracht teilhaben zu lassen, musst du nicht selbst Saatgut ziehen. Du kannst ihnen einfach einen frischen Melissenzweig schenken. Wenn er ins Wasser gestellt wird, bilden sich nach einiger Zeit Wurzeln aus und er kann eingepflanzt werden.

 

Pflanzen, hegen und pflegen!

Im Freiland kann die Pflanze nach den Eisheiligen im Mai gepflanzt werden, einmal am Gedeihen, sorgt sie meist für sich selbst. Aufpassen muss du eher, dass sich die Pflanze nicht zu sehr ausbreitet. Um sich bestmöglichen entfalten zu können, braucht die Melisse einen sonnigen bis halbschattigen (auf dem Balkon ist halbschattig zu bevorzugen), windgeschützten Standort und vieeeel Platz (ideal ist ein Abstand von 35 cm zwischen den Pflanzen). Für einen Balkonkasten wird sie daher schnell zu groß, aber in einem geräumigen Kübel fühlt sie sich pudelwohl. Die Melisse ist ein Schwachzehrer, sie benötigt also nicht viele Nährstoffe. Das spart dir das Düngen!

Im Herbst nach der Blüte oder im zeitigen Frühjahr kannst du die Pflanzen so zurückschneiden, dass die Stengel nur noch einige Zentimeter aus dem Boden ragen.

 

Mischkultur

  • Gute Nachbarn: Als Beetnachbarn begünstigten Erbsen und Erdbeeren die Zitronenmelisse.
  • Ungeliebte Nachbarn: Basilikum und Melisse sind keine guten Beetnachbarn.

 

Lebensraum schaffen

Die nektarreiche Pflanze baute man früher bevorzugt in der Nähe von Bienenstöcken an, da sie eine super Futterpflanze für die Brummer ist. Auch der Name des Krauts kommt nicht von ungefähr: Aus dem Griechischen abgeleitet, lässt sich "melissa" mit "Biene" übersetzen.

 

Erntezeit!

Man kann jederzeit einzelne Blätter oder Stängel ernten. Möchte man größere Mengen verarbeiten, schneidet man die Stängel am besten kurz vor der Blüte ab. Meist treibt die Pflanze dann gleich wieder aus. Und das bis zu viermal im Jahr! Übrigens: Den höchsten Ölgehalt hat die Zitronenmelisse bei warmen, trockenem Wetter.

 

Lagerung

Das typische Aroma der Zitronnemelisse verflüchtigt sich bei längerer Lagerung, daher raten wir dazu, sie sofort frisch zu verarbeiten. Wer lagern möchte, sollte die Pflanze komplett trocken ernten und die Blätter schnell von den Stilen trennen, da man davon ausgeht, dass die Melisse ihre ätherischen Öle nach der Ernte schnell von den Blättern in die Stile zurückzieht.

 

Rezepttipps

  • Melissentee: Für den Tee werden zwei Hände voll frischer, gewaschener Melissen-Blätter zerkleinert (die Stile können mitverwendet werden) und mit heißem Wasser aufgegossen. Am besten lässt du den Tee abgedeckt rund 20 Minuten ziehen. Der Melissentee schmeckt heiß, aber auch als Eistee gut. Wer in experimentierfreudiger Laune ist, kann natürlich die Melisse auch mit anderen Kräutern kombiniert aufgießen. Eine gute Ergänzung ist zum Beispiel Lavendel.
  • Melissen-Pesto: Die Pinienkerne (20g) röstest du in der Pfanne kurz an. Danach pürierst du sie mit 20g Parmesan, einem Bund Zitronenmelisse (bitte nur die Blätter verwenden) und 100 ml Olivenöl. Das Gemisch kannst du mit Salz, evtl. etwas Zucker sowie Zitronensaft abschmecken. Am besten kochst du die Schraubgläser aus, bevor du das Pesto hineinfüllst. Damit es sich lange hält, achte darauf, dass nach dem Umfüllen in die Gläser ein wenig Öl auf dem Gemisch schwimmt, falls dem nicht so ist, spendiere ein wenig Extra-Öl! Das Pesto schmeckt besonder zu Fleisch- und Fischgerichten und Couscous.