Fenchel - Von Aussaat bis "hmm, lecker"

Der Fenchel (Foeniculum vulgare) ist eine zweijährige Pflanze, die sich zu der Familie der Doldenblütler zugehörig fühlt. Fenchel lässt sich nicht nur super abwechslungsreich in der Küche verwenden, auch seine Heilkräfte haben es in sich: Die Pflanze wurde deswegen im Jahr 2009 zu der Arzneipflanze des Jahres ernannt. Hier schreiben wir über den Gemüsefenchel, also den mit Knolle, nicht über den Gewürzfenchel.

Wie sieht Fenchel nochmal aus?

Das Gemüse wird überschaubare 40 bis 200 Zentimeter hoch. Der Geruch des Fenchels erinnert leicht an Weihnachtsmarkt (Anis!!). Fenchel lässt sich an den bläulich gefärbten Stielen erkennen, später im Jahr sprießen an deren Enden gefederte Laubblätter. Knapp über der Erde bildet der Fenchel knollenähnliche Zwiebeln aus. Die 2 bis 25 Zentimeter langen Stängel tragen Blütenstände mit einem Durchmesser zwischen 5 und 9 Zentimetern. Je nach Wuchskraft bilden die Stiele zwischen 6 und 29 Döldchen aus; selten bis 40 Stück. Am Kelch mit Kelchzähnen befinden sich zwittrige, zu fünft auftretende Blüten. Das wichtigste Erkennungsmerkmal des Fenchels sind seine feinen, gelben Kronblättern. Die kurzen Griffel tragen fünf Staubblätter.

 

Aussaat – Wann geht’s los?

Es gibt Frühjahrs- und Herbstfenchel. Möchte man die Frühjahrsorten anbauen, kann man bereits im Februar mit der Aussaat auf der Fensterbank beginnen. Ab April kommen die Pflänzchen raus. Wer mit Herbst Fenchel haben möchte, sät ihn Juni/Juli direkt ins Beet. Fenchel schießt (blüht) wenn er es zu heiß hat. Deswegen muss er entweder sehr früh gesät und vor der Sommerhitze geerntet werden oder er wird so spät gesät, dass er die Sommerhitze verpasst und im Herbst geerntet wird.

 

Raus ins Freie!

Der Fenchel kommt aus dem sonnigen Mittelmeerraum und hat sich noch nicht ganz an das rauhere Klima nördlich der Alpen gewöhnt. Tut ihm den Gefallen und gönnt ihm einen sonnigen, warmen Standort. Am besten gedeiht er, wenn ihr ihn mit einem Abstand von min. 30 cm voneinander pflanzt und den Boden mit Kompost (Nährstoffe, Nährstoffe, hiphip, hurra!) gedüngt habt.

 

Mischkultur

  • Gute Nachbarn: Als Beetnachbarn begünstigen Artischocken, Basilikum, Erbsen, Gurken, Kopfsalat, Spinat, Petersilie, Salbei, Sellerie und Sonnenblumen das Wachstum oder das Aroma des Fenchels.
  • Ungeliebte Nachbarn: Bohnen, Gartenkresse, /Kohlrabi, Koriander, Kümmel, Majoran, Pastinaken und Tomaten. Hier pflanzt du besser einen Streitschlichter dazwischen.

Lebensraum schaffen: Die Blüten des Fenchel ziehen anmutige Besucher auf deinen Balkon oder in deinen Garten: Besonders der Schwalbenschwanz-Schmetterling wird mit ihm assoziiert. Auch Bienen bietet der Nektar des Fenchel eine reiche Nahrungsquelle von ca. Ende Mai bis August,

 

Erntezeit!

Es gibt viele Gründe das Gemüse ins Herz zu schließen. Einer davon ist, dass man Samen, Blätter UND Knollen in der Küche verwenden kann. Wenn man mit der Aufzucht im April angefangen hat, werden die Samen im September geerntet, die Blätter können auch zwischendurch gepflückt werden. Die Knollen kannst du 4-5 Monate nach der Aussaat ernten. Lässt du den Fenchel länger stehen, wird er zäh.

 

Lagerung

Fenchel hält sich am besten im Gemüsefach des Kühlschranks. 0 bis 5 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit (ca. 90 %) gefallen ihm. Verstehe das wer will!

 

Rezepttipps

  • Fenchelhonig wird als Hausmittelchen bei Erkältungen angewandt. Fenchel unterstützt  die Schleimlösung und damit die Heilung der gereizten Rachenschleimhaut und der Atemwege. Aber auch bei Verdauungsproblemen kann Fenchelhonig helfen. Um Fenchelhonig herzustellen zerkleinert man ca 5g Fenchelsamen mit einem Mörser, damit die ätherischen Öle austreten können. Die Samen mischt man mit ca. 50g Honig in einem Schraubglas und lässt die Mischung mindestens eine Woche stehen, sodass die Wirkstoffe des Fenchels auf den Honig übergehen. Danach kann man die Mischung durch ein feinmaschiges Sieb gießen, um die groben Fenchelstücke herauszufiltern. 
  • Kinderleichter Fenchelsalat: Fenchel (1 Knolle) putzen - dabei das Grün aufheben-  und dann  in feine Scheiben hobeln. Danach einen Apfel (ruhig mit Schale) hobeln. Gründlich mit einem Dressing aus klein geschnittenen Fenchelgrün, Walnussöl (2 EL), Balsamico (1 EL), etwas Salz und Pfeffer vermengen und den Salat am besten eine Weile ziehen lassen. Pinienkerne anrösten und kurz vor dem Servieren unter den Salat mischen.