Buschbohnen - Aussaat bis Wintervorrat
Die Buschbohne (Phaseolus vulgaris var. nanus) gehört zu den Hülsenfrüchten. Anders als die Stangenbohnen (Phaseolus vulgaris var. Vulgaris) braucht sie keine Rankhilfe. In den meisten Gärten werden heutzutage hauptsächlich Busch- und Stangenbohnen angebaut, deswegen nennt man sie auch Gartenbohnen. Zusätzlich gibt es in dieser Gattung noch die Prunk- oder Feuerbohnen (Phaseolus coccineus). Hier wird es aber vor allem um die Buschbohnen gehen.
Es gibt Filet- oder Prinzessbohnen, Schwertbohnen, Schnippelbohnen, Wachsbohnen und Palbohnen. Je nachdem was man möchte, kann man sich eine passende Bohnensorte aussuchen. Bei Prinzess- oder Filetbohnen werden die ganzen Hülsen jung geerntet, sie sind fadenlos und häufig rund. Wachsbohnen sind gelbe Bohnensorten. Schwert- oder Schnippelbohnen haben eher breite, flache Hülsen und werden bei der Zubereitung in Streifen geschnitten. Grundsätzlich kann jede Bohnensorte zur Palbohne werden – getrocknete Bohnenkerne. Dabei werden die Bohnenkerne komplett ausgereift, die Hülse wird nicht mehr verwendet. Die getrockneten Kerne können super als Wintervorrat aufbewahrt werden. Als Kidney-Bohne bezeichnet man alle roten Bohnenkerne, also egal ob Busch- oder Stangenbohne.
Aussaat – Wann geht’s los?
Buschbohnen sind frostempfindlich und Schneckenlieblingsfutter. Es ist möglich, Bohnen einen guten Start zu geben und sie Anfang Mai vorzuziehen. Die Bodentemperatur muss mindestens 10°C betragen, sonst keimen Bohnen nicht. Ist es feucht und kalt, schimmeln die Bohnenkerne oder die kleinen Keimlinge. Buschbohnen wachsen schnell und können somit bis Mitte Juli ausgesät werden. Kommen die Keimblätter braun und unvollständig aus dem Boden, so hat die Bohnenfliege zugeschlagen. Vor der Fliege schützt ein Vlies über der Aussaat oder das Vorziehen. Buschbohnen können in Horsten (6-8 Kerne) oder in Reihen (5-8 cm zum nächsten Kern) gesät werden. Der Abstand zwischen den Horsten oder zwischen den Reihen sollte 40 cm betragen. Die Kerne mit 2 cm Erde bedecken.
Was Buschbohnen wollen!
Bohnen sind genügsame Schwachzehrer. Sie wachsen am besten in lockerem Boden an einer sonnigen Stelle. Der Boden sollte vor der Aussaat nicht mit Mist versorgt werden. Wenn die Bohnen gekeimt und zu stattlichen Pflanzen herangewachsen sind, kann man sie anhäufeln, also ein Häufchen Erde um den Stamm schieben, das erhöht die Standfestigkeit der Bohne. Bohnen benötigen nicht viel Wasser, wenn sie blühen und der Sommer regenarm ist, sollte man aber doch ein wenig nachhelfen.
Bohnen werden auch häufig von Läusen befallen. Man kann sie z.B. mit Brennesseljauche abwaschen. Meistens erledigt die Natur das Problem aber von selbst, sobald Florfliegen und Marienkäfer auftauchen.
Mischkultur
- Geliebte Nachbarn: Wie der Name schon sagt, passt Bohnenkraut sehr gut zu Buschbohnen. Bohnenkraut soll auch Läuse fernhalten. Erdbeeren, Gurken, Sellerie, Rote Bete, Kohlarten, Salat und Tomaten wachsen ebenfalls gut neben Bohnen.
- Ungeliebte Nachbarn: Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Lauch, Stangenbohnen und Zwiebeln
Ernte & Saatgut
Die Bohnen können laufend geerntet werden. Umso mehr man erntet umso mehr blüht die Pflanze und bildet wieder neue Früchte. Bei vielen Buschbohnensorten werden die ganzen Hülsen geerntet und zubereitet. Bei manche Sorten lässt man die lässt man die Kerne ausreifen.
Da Busch- und Stangenbohnen Selbstbefruchter sind, kann man von ihnen gut Saatgut für das nächste Jahr abnehmen. Wenn keine Verkreuzung stattfinden soll, reichen bei diesen Bohnen 5 m Abstand zwischen den unterschiedlichen Sorten meistens aus. Bei Feuerbohnen sieht das anders aus, sie sind Fremdbefruchter und brauchen min. 150 m Abstand um sortenrein zu bleiben.
Lagerung
Bohnen sind sehr vielfältig. Die frischen „grünen Bohnen“ kann man ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren. Einige Buschbohnensorten sind zum Einfrieren geeignet. Dafür sollte man sie vor dem Einfrieren kurz blanchieren. Das ist unbedingt nötig, denn sonst schmecken die Bohnen nach dem Auftauen etwas komisch (ja, das wissen wir aus eigener Erfahrung). Lässt man die Hülsen ausreifen, so kann man die Kerne trocknen und dann im einem Glas über Jahre aufbewahren. Dabei sollte man aber ein Auge auf den Bohnenkäfer haben, der kann einem die ganze Ernte versauen (ja, auch das wissen wir aus eigener Erfahrung). Am besten lässt man die Kerne schon an einem abgeschlossenen Ort trocknen bevor man sie endgültig verstaut. Vor dem Kochen müssen die harten Bohnenkerne eingeweicht werden.
Und dann gibt es noch unzählige Einmachmöglichkeiten, einfach nur im Salz oder auch sauer.
Rezepttipp:
Ein knackiger Bohnensalat geht immer. Dafür gewünschte Menge Bohnen kochen, je nach Geschmack 7-10 Minuten im sprudelndem Salzwasser. Kürbiskerne anrösten, nach belieben auch Speckwürfel auslassen und/oder Schafskäsewürfel beigeben. Aus Oliven- oder Kürbiskernöl, Balsamicoessig (gerne Himbeer), 1 TL Senf sowie frischem Pfeffer und Salz eine leckere Salatsauce mischen. Köstlich zu jeder Jahreszeit, geht auch wunderbar mit tiefgefrorenen Bohnen.