Tomaten - von der Aussaat bis zur bunten Vielfalt
Die Tomate (Solanum lycopersicum) kommt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, ist aber heute aus der europäischen Küche nicht mehr wegzudenken. Angeblich brachte Christoph Columbus die Tomate 1438 mit nach Europa. Tomaten sind nicht nur sehr lecker, sondern auch gesund. Sie versorgen uns mit zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere mit Vitamin C und Kalium. Zusätzlich sind Tomaten sehr kalorienarm und eigenen sich so auch für die leichte Sommerküche.
Tomate ist nicht gleich Tomate
Rund um die Welt gibt es einige tausend Tomatensorten. Rote, gelbe, grüne oder gestreifte Tomaten sind keine Seltenheiten. Große orange oder kleine blaue Tomaten – alles findet sich auf dem Saatgutmarkt. Um einen Überblick zu bekommen, werden Tomaten häufig in Kategorien eingeteilt. Als Strauch- und Buschtomaten bezeichnet man Tomatensorten, die ab einer gewissen Höhe nicht weiter nach oben wachsen. Sie bleiben klein und gedrungen, tragen aber trotzdem viele Früchte. Buschtomaten werden nicht ausgegeizt (siehe weiter unten) und sind ideal für Topf und Balkon.
Die kleinsten Tomatensorten sind Cocktailtomaten. Die Bezeichnung bezieht sich allerdings auf die Fruchtgröße, die Pflanze kann trotzdem sehr hoch werden. Die Tomaten werden häufig auch als Cherry- oder Kirschtomaten bezeichnet. Die kleinen Früchte sind meistens sehr süße Leckereien.
Zu der Gruppe der Fleischtomaten zählen z.B. die beliebten Ochsenherztomaten. Fleischtomaten tragen meistens dickwandige, säurearme, große Früchte.
Bei den Eier- und Saucentomaten sind besonders Sorten wie die berühmte italienische Saucentomate „San Marzano“ bekannt und beliebt. Auch Eiertomaten gibt es in vielen Farben und Formen. Eine Eiertomate kann auch zu den Buschtomaten zählen, wenn sie gedrungen wächst. Die Kategorien sollen nur eine Hilfestellung bei der Tomatenwahl sein.
Nicht zu vergessen ist die Gruppe der Wildtomaten. Die Wildtomatensorten sind der Ursprungspflanze aus Süd- und Mittelamerika am nächsten. Sie wachsen wild in alle Richtungen und tragen viele, viele kleine Früchte. Auch Wildtomaten werden nicht ausgegeizt.
Aussaat – Wann geht’s los?
Tomaten werden zwischen Februar und April ausgesät. Über den richtigen Zeitpunkt diskutieren Tomatenliebhaber jedes Jahr. Wir empfehlen den März als Aussaatmonat für Tomaten. Die Samen kommen im Haus in die (Anzucht)erde und freuen sich nach dem Keimen über ein Plätzchen am Fenster mit viel Licht.
Raus ins Freie!
Nach den Eisheiligen im Mai können die Tomaten nach draußen umziehen. Es empfiehlt sich, den Tomaten einen regengeschützten und sonnigen Standort zu geben. 50-60 Zentimeter solltet ihr bis zur nächsten Tomate frei lassen. Tomaten brauchen Nährstoffe, also versorgt sie mit einer Portion Kompost oder anderem (biologischen) Dünger.
Viele Tomaten werden ausgegeizt. Das bedeutet, dass am Hauptstamm die Seitentriebe in den Blattachsen herausgebrochen werden. Ausgeizen ist bei vielen Tomatensorten sinnvoll, da sonst nur viel Blattmasse gebildet wird, aber keine/wenige Früchte. Fleischtomaten werden immer ausgegeizt, manchmal aber auch zwei- oder dreitriebig gezogen. Das bedeutet, dass man neben dem Hauptstamm noch einen oder zwei weitere Stämme zulässt. Wild- oder Buschtomaten müssen meistens nicht ausgegeizt werden – außer sie wachsen einem zu wild. Meistens klappt das mit dem Ausgeizen am Anfang der Saison ganz gut, doch noch ein paar Wochen wächst alles so wild und schnell, dass man immer mal wieder einen Geiztrieb vergisst. No Problemo, Tomaten gibt es trotzdem.
Mischkultur
- Gute Nachbarn: Nicht nur in der Küche, auch im Beet ist Basilikum ein guter Begleiter für Tomaten, er lockt bestäubende Insekten und hält die weiße Fliege ab. Tomaten wachsen auch gut in der Nachbarschaft von Buschbohnen, Kohl oder Knoblauch.
- Ungeliebte Nachbarn: Gurken und Kartoffeln sollten nicht in der Nachbarschaft von Tomaten gepflanzt werden. Sie werden von den gleichen Krankheiten befallen und geben sie gerne an die Tomaten weiter. Auch Fenchel und Erbsen sollte nicht in direkter Nachbarschaft gepflanzt werden.
Erntezeit!
Hach – Tomaten über Tomaten. Je nach Sorte, Aussaattermin, Standort und Wetter geht ab Ende Juni die Ernte los. Im Hochsommer gibt es dann meistens eine kleine Tomatenschwemme, aber keine Sorge, es gibt unendlich viele Nutzungsmöglichkeiten.
Lagerung
Tomaten sollten auf keinen Fall im Kühlschrank gelagert werden – dort verlieren sie ihr Aroma. Am besten lagert man Tomaten trocken und schattig. Wichtig auch, Äpfel von Tomaten fernhalten. Die Äpfel strömen Reifegas aus und lassen anderes Gemüse schneller matschig werden. Einzige Ausnahme: Der Frost steht vor der Tür und deine Tomaten hängen noch voll mit grünen Früchten? Dann pflücken, dunkel lagern (z.B. in einer Kiste ausbreiten) und mit einem Apfel nachreifen lassen. Das Aroma des Sommers bekommen sie nicht mehr, aber immer noch besser mach eine wässrige Supermarkttomate.
Rezepttipps
- Classico: Ceprese Jaja, Tomate, Mozzarella, Basilikum, Olivenöl – das kennen wir alle. Aber wie wäre es mal, das Ganze mit eigenen Tomaten, eigenem Basilikum und selbstgemachtem Mozzarella zu servieren? Uns hat das Käsemachen mit dem Cheesi-Mozzarella-Paket ziemlich Spaß gemacht. Ausprobieren lohnt sich: www.cheesi.de
- Tomatensoße für den Winter. Es geht ganz einfach, Tomaten schneiden, in einen Topf geben und köcheln lassen (umso länger umso intensiver wird das Aroma, da das Wasser verkocht). Wer keine Schale oder Kerne in der Soße haben möchte, kann die Tomaten durch ein Sieb passieren. Die Soße kann mit leckeren Gewürzen, Wein oder Knoblauch verfeinert werden. Schraubgläser heiß ausspülen und sauber halten. Die kochende Soße in die Gläser füllen und mit einem Deckel verschließen. Nach dem Abkühlen noch einmal kontrollieren, ob die Gläser wirklich dicht geblieben sind. Dann ab an einen dunklen Ort und im Winter an die Tomatenschwemme zurückdenken. Ein echter Hingucker ist es übrigens, wenn ihr die Tomatensoße nur mit gelben Tomaten macht :-).