Bohnenkraut – kräftige Würze
Das Bohnenkraut hat eigentlich gar nichts mit Bohnen zu tun, es stimmt aber, dass es fantastisch zu grünen Bohnen passt. Das Bohnenkraut gehört zur Familie der Lippenblütler und ist somit mit anderen mediterranen Arten wie Thymian oder Salbei verwandt. Bei uns werden hauptsächlich zwei Arten der Pflanze angeboten, das sogenannte Sommerbohnenkraut (Satureja hortensis) und das Winterbohnenkraut (Satureja montana), auch Bergbohnenkraut genannt. Insgesamt gehören etwa 40 Arten zur Gattung der Gewürzpflanze, aber unser Fokus liegt auf den beiden oben genannten.
Aussaat – Wann geht’s los?
Bei Bohnenkraut lohnt es sich in frische Samen zu investieren, denn die Keimfähigkeit der Samen ist begrenzt, je frischer, desto besser keimt das Saatgut. Die Bohnenkrautsamen sind sehr klein und fein, dementsprechend keimen auch sehr feine Pflänzchen. Ab Februar/März kann man das Kraut in einem Topf auf der Fensterbank vorziehen. Wer nicht vorziehen will, kann die Samen ab Mitte April im Freiland aussäen. Bei der Aussaat kannst du ruhig Kreativität walten lassen: Ob flächig ausgestreut, strikt in einer Reihe gepflanzt oder im Topf, dein Bohnenkraut interessiert das 'die Bohne' (Entschuldigung, es hat mich gerade überkommen).
Bohnenkraut ist ein Lichtkeimer, die Samen sollten also nur gaaanz leicht mit Erde bedeckt oder einfach nur auf der Oberfläche angedrückt werden. Bitte halte die Samen immerfeucht. Nachdem die Pflanzen gekeimt sind, sollten sie genügend Abstand zum Nachbarn bekommen, sonst bilden sich nur dünne Stängel.
Und sonst so?
Das Sommerbohnenkraut wächst sehr buschig, wenn es nicht zu eng steht. Das Bergbohnenkraut ist – anders als das Sommerbohnenkraut – mehrjährig. Es sollte im März zurückgeschnitten werden, dann kann es im Frühjahr neu austreiben.Schneidet man das Sommerbohnenkraut nach der Blüte etwa auf 10 cm herunter, so regt es das Wachstum an und das Kraut verzweigt sich schön.
Da das Bohnenkraut aus dem Mittelmeerraum stammt, mag es warme und lockere Böden. Es wächst am besten an einem sonnigen Plätzchen, aber auch in halbschattigen Ecken des Gartens oder des Balkons.
Mischkultur
- Gute Nachbarn: Wie der Name schon sagt, passt das Bohnenkraut gut zu Bohnen (sowohl im Beet als auch auf dem Teller). Es wird ihm nachgesagt, dass es Läuse von den Bohnen fernhält. Auch Salate und Rote Bete sind beliebte Nachbarn.
- Ungeliebte Nachbarn: Bohnenkraut ist ein umgänglicher Geselle, es gibt niemanden den es so gar nicht mag.
Lebensraum schaffen
Bohnenkraut bildet hübsche Blüten und die sind bei Nützlingen sehr beliebt. Wenn du ein Insekten-Buffet schaffen möchtest, pflanze also ordentlich Bohnenkraut und lass es auch stehen, wenn du nicht mehr ernten möchtest. Die Bienen und Hummeln freuen sich.
Ernte & Lagerung & Rezepttipps
Ab Juni kann das Bohnenkraut laufend beerntet werden. Kurz vor der Blüte ist das Bohnenkraut am aromatischsten. Es eignet sich sehr gut zum Trocknen, aber auch einfrieren ist kein Problem. Bohnenkraut schmeckt am besten zu deftigen Gerichten. Es eignet sich besonders für Eintöpfe, deftige Suppen oder Gerichte mit grünen Bohnen.